Chronologie Schloss Eringerfeld

Bernd Kusch

Bernd Kusch

Historische Gebäude Eringerfeld

  • 1280 Erste urkundliche Erwähnung. Ein Ritter Albertus de Erkeringhusen wird genannt.

  • 1300 Friedrich von Hörde erwirbt Grundbesitz in Erkeringhusen (Eringerfeld). In der Folgezeit erwerben die Herren von Hörde das Holz am Kahlenberg und erweitern ihren Besitz in der Eringerfelder Feldmark.

  • 1395 Herrengeschlecht Erkeringhusen war ausgestorben und der Besitz wurde je zur Hälfte an das Stift in Lippstadt und an die Familie von der Borch in Geseke verkauft.

  • 1463 Temmo von Hörde erwirbt die Hälfte des Gutes in Eringerfeld von der Familie Ludolf von der Borch.

  • 1529 Nach der Erbteilung der vier Brüder Temme, Alhard, Jürgen und Christoph von Hörde erhält Christoph I. Eringerfeld.

  • 1615 Ankauf der zweiten, noch immer dem Stift in Lippstadt gehörenden Hälfte des Gutshofes durch Christoph III.

  • 1622 Im Dreißigjährigen Krieg wütet auch der „Tolle Christian“ (Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel) in Eringerfeld (bei der Belagerung der Stadt Geseke) und lässt wohl den Gutshof in Flammen aufgehen.

  • 1660 Wird der Gutshof erneut ein Raub der Flammen. Beginn des Wiederaufbaues des heutigen Gutshofes (westlich am Schloß gelegen).
    Im gleichen Jahr wird mit der Wiedererrichtung der Kapelle, welche freistehend östlich des Gutshofes gelegen, begonnen.
    Freiherr Karl-Josef von Ketteler vermutet das die Kapelle als freistehender verteidigungsfähiger Bau aus der 1. Hälfte des 14. Jh. stammt. Die Kapelle weist verschiedene Schießscharten auf. Schießscharten mit schmalen Schlitzen waren für Rohrwaffen nicht geeignet und stammen aus der Zeit vor 1320 bis 1350. Rohrwaffen wurden nach1350 eingeführt und dafür wurde die „Schlüssellochscharte“ eingeführt.

  • 1661 Am 20. Mai wird die Kapelle geweiht. Patrone: Gottesmutter Maria, hl. Mauritius und der hl. Georg.
    Gefördert und finanziert wurde die Kapellenerneuerung durch den Hildesheimer Domherrn Georg von Hörde. Die Kapelle ist der älteste Teil des Schlosses. Vermutlicher Baubeginn in der 2. Hälfte des 14. Jh. und hat mehrere Umbauten und Erneuerungen erfahren.

  • 1676 Baubeginn des heutigen Schlosses Eringerfeld. Bauzeit für das Herrenhaus 4 Jahre. Die Wirtschaftsgebäude (Ost- und Westflügel) wurden bis 1685 errichtet, das Torhaus wurde 1690 fertiggestellt und Brücke an der Nordseite zum Park hin 1699.
    Bauherr ist Friedrich-Ferdinand von Hörde und seine Ehefrau Felicitas-Elisabeth von der Horst.

  • 1781 Freiherr Franz Ludolph von Hörde verstirbt kinderlos. Nach dem Tod seiner Ehefrau 1792 fällt gemäß Erbvertrag Eringerfeld an die v. Hörde zu Schwarzenraben.

  • 1846 starb der letzte Schwarzenrabener Stammherr, Engelbert Matthias von Hörde ebenfalls kinderlos. Seine Witwe Cunigunde, geb. von Asbeck heiratete Wilhelm von der Decken aus Oldenburg. Wilhelm von der Decken hatte eine Tochter, Marie-Cunigunde, welche er mit in die Ehe einbrachte.

  • 1863 Marie-Cunigunde heiratet Friedrich Clemens von Ketteler und das junge Paar
    wohnt zunächst auf Gut Mittelhausen und Schloss Schwarzenraben.

  • 1875 überträgt ihre Stiefmutter/Tante das Gut Eringerfeld den Eheleuten Freiherr Friedrich von Ketteler.

  • ·1875 Beginn von Umbauarbeiten im Schloß und Renovierung der Schlosskapelle

  • 1906 In Folge eines Unfalls verstirbt Friedrich-Clemens Freiherr v. Ketteler.

  • 1922 Übergibt Marie-Cunigunde den Besitz an ihren Enkel Wilderich Friedrich von Ketteler.

  • 1923 Marie-Kunigunde v. Ketteler, geb. v.d.Decken wohnte bis zu ihrem Tode auf Schloss Eringerfeld.

  • bis 1945 wurde das Schloss von den Steyler Missionaren bewohnt.

  • 1946 bis 1960 wurde das Schloß den Jesuiten kostenlos zur Verfügung gestellt.

  • 1960 bis 1964 Herr Kirchner Besitzer von 3 Privatschulen in Lünen und Kamen, sucht ein großes Haus und findet es im Schloß Eringerfeld.

  • 1964 Herr und Frau Dr. Kirchner richten das marode frühbarocke Schloß wieder her und gründen das Internat Schloß Eringerfeld, welches bis 1987 bestand.

  • 1985 Das Schloß wird als Tagungshotel umgebaut und wird ab diesem Zeitpunkt als Hotelbetrieb genutzt. Das Schloß wurde in den vergangenen 2 Jahrzehnten umfangreich renoviert und restauriert. Ebenso die Schlosskapelle und der Park.

  • 2013 Die Dr.-Kirchner-Stiftung verkauft das Schloss an eine chinesische Investorin. Das Schloss soll zu einem Luxus-Hotel ausgebaut werden und ein internationales Internat aufgebaut werden. 2014 wird der Hotelbetrieb eingestellt und es beginnen die Planungen für eine Neuausrichtung des Hotelbetriebes als 5-Sterne-Hotel. 2015 werden die Pläne vorgestellt.

  • 2017 Aus dem Sonderprogramm des Bundes soll in die Sanierung des Schlosses 850.000 € fließen. Instandsetzungsarbeiten am Dach des Herrenhausen und den Seitenflügeln wurden begonnen.

  • 2018 Ausgrabungen im Schlosshof. Geschichte von Eringerfeld muss ergänzt werden.
    Im Schlosshof werden historische Pflaster aus der Zeit des Schlossbaues durch Archäologen freigelegt. Bei den weiteren Untersuchungen werden noch ältere Mauern gefunden und freigelegt.
    Es müssen Mauerreste vom Vorgängerbau des Schlosses sein. Der Vorgängerbau könnte aus dem 13. Jh. stammen und würde damit auch belegen, dass Eringerfeld zur Grenze zum Hochstift Paderborn eine wichtige Rolle zukam. Ein abschließender Bericht von LWL-Archäologie für Westfalen, Außenstelle Olpe liegt z.Zt. nicht vor.

  • 2020 Die chinesische Investorin will das Schloss verkaufen.

Benutzte Quellen:

Franz-Anton v. Ketteler: Eringerfeld im Wechsel der Geschlechter
Lippstädter Heimatblätter 1990, S. 68
Heuken: Eringerfeld im Wechsel der Geschlechter, vom Herbst 1952
nicht veröffentlicht.
Karl-Josef v. Ketteler: Engelbert Matthias Freiherr von Hörde
Westfäliche Zeitschrift Band 151/152 (2001/2002), S. 407
Karl-Josef v. Ketteler: Die Eringerfelder Burgkapelle in Stichworten
von Juni 2001, unveröffentlicht

Geseker Zeitung

Zusammengestellt: 1. 3. 2010 von Anton Bress

Neubearbeitet September 2020