Die Kaplanei in Eringerfeld

Anton Bress

Anton Bress

Historische Gebäude Eringerfeld

HistorischeGebäude
Kaplanei Eringerfeld

Die Kaplanei in Eringerfeld wurde 1899 erbaut. Bauherr war Friedrich Freiherr von Ketteler. 
Bauunternehmer war die Firma Rotermund in Geseke.

Damit erschöpfen sich auch schon die Nachrichten über die Errichtung der Kaplanei.

Es stellt sich die Frage: Warum hat der Freiherr von Ketteler dieses Gebäude errichtet?

Hier muss man in die Geschichte von Eringerfeld einsteigen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde 1661 von dem Kanoniker Georg von Hörde (aus dem Haus Eringerfeld) die verfallene und in einem desolaten Zustand befindliche Kapelle wieder aufgebaut bzw. erneuert. 1703 bekam die Kapelle den Status einer Capella puplika, d.h. einer öffentlichen Kapelle. Somit konnte ein Hausgeistlicher jederzeit für die Bewohner von Eringerfeld eine hl. Messe zelebrieren.

Da die Eringerfelder Herren v. Hörde 1781 ausstarben und die Besitzungen an die Herren von Hörde zu Schwarzenraben gingen, war das Schloss verwaist und dieser Zustand blieb bis zum Einzug des Freiherrn von Ketteler mit seiner Familie im Jahre 1878.

Die Kapelle erfuhr eine umfangreiche Renovierung.

Sicherlich wollte der neue Herr auf Schloss Eringerfeld an die Tradition anknüpfen und einen Hausgeistlichen für die Kapelle finden. Dafür musste eine entsprechende Wohnung bereitgestellt werden. Dies wird sicherlich der Anlass gewesen sein, die Kaplanei zu errichten.

Leider gibt es keine Nachrichten darüber, ob ein Geistlicher in der Kaplanei gewohnt hat.

Quellenangabe:

 Heimatblätter 70. Jahrgang, 1990, S. 65f, Eringerfeld im Wechsel der Geschlechter von Franz-Anton Freiherr v. Ketteler

 

Verfasser: Anton Bress, September 2020